UN-Büro für Drogen- und Verbrechensbekämpfung in Guatemala eröffnet
Fijáte 457 vom 31. März 2010, Artikel 3, Seite 4
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UN-Büro für Drogen- und Verbrechensbekämpfung in Guatemala eröffnet
Guatemala, 17. März. Im Beisein des guatemaltekischen Präsidenten Àlvaro Colom und des Innenministers Carlos Menocal wurde ein Projektbüro der Vereinten Nationen für Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNODOC in englischer Abkürzung) in Guatemala Stadt eröffnet. Als dessen Direktor ist Antonio María Costa eingesetzt worden. Dieses Büro wird sich nach Angaben von Francisco Jiménez, technischer Sekretär des Rat für Sicherheit, vier Problembereichen widmen: 1. Kampf gegen Drogenhandel, 2. Kampf gegen Geldwäsche, 3. Korruptionsbekämpfung und 4. Terrorismusbekämpfung. Die Funktion des Büro werde darin bestehen, "die Regierung bei der technischen Umsetzung von diesbezüglichen Massnahmen zu begleiten" und den Rechtsstaat zu fördern. Innenminister Menocal nannte auch den Kampf gegen Kriminalität als Aufgabenbereich. Konkret werde das Büro bei der Prävention von Nachfrage nach Drogen aktiv werden sowie bei der Förderung von Verbrechensprävention, Sicherheit in Gefängnissen und im Internet. Der Direktor der UN-Behörde sagte, dass 200 Tonnen Kokain jährlich Richtung Norden transportiert würden. "Die Korruption, Armut und die begrenzte Fähigkeit der Justiz sorgen dafür, dass Guatemala extrem anfällig ist für organisierte Kriminalität. Gleichzeitig schädigt die Kriminalität den Tourismus und ausländische Investitionen und verschärft so die Unterentwicklung, die Ursache der Kriminalität ist. Es ist Zeit, diesen Teufelskreis zu durchbrechen." Für die nächsten drei Jahre stehen dem UN-Programm 16 Millionen Dollar zur Verfügung. Nach oben |
Während der Zeremonie wurden symbolträchtig 6.000 Waffen zerstört, die aus den Aservatenkammern des Justizapparates (OJ) stammten. Darunter befanden sich Pistolen, Revolver, Gewehre und Feuerwaffen wie die AK-47 und M-16. Erick Àlvarez, Präsident des OJ, bekräftigte, dass jede zerstörte Waffe bedeute, dass es weniger Möglichkeiten gebe, ein Verbrechen zu begehen. Schliesslich werden 80 % aller Verbrechen mittels Waffen begangen. Während die Generaldirektion zur Kontrolle von Waffen und Munition (Digecam) 408,000 Waffen offiziell registriert hat, gehen ExpertInnen davon aus, dass es sehr viel mehr illegale Waffen im Land gibt: UNODOC schätzt die Zahl der Waffen, die in Guatemala im Umlauf sind, auf 1,6 Millionen, Mario Polanco von der GAM geht gar von 3,5 - 4 Millionen aus. |
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