Historisches Urteil - das erste für erzwungenes Verschwinden in Guatemala
Fijáte 443 vom 9. September 2009, Artikel 4, Seite 4
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Historisches Urteil - das erste für erzwungenes Verschwinden in Guatemala
Guatemala, 1. Sept. Der Ex- Militärkommissionär Felipe Cusanero Coj, verantwortlich für das erzwungene Verschwinden von sechs Personen in Choatalum, Chimaltenango (siehe ¡Fijáte! 441), wurde für schuldig erklärt und zu 25 Jahren Haft pro verschwundener Person verurteilt, also insgesamt zu 150 Jahren. Das Urteil bekräftig damit, dass das erzwungene Verschwinden ein permanentes und andauerndes Delikt ist und stärkt die Aussagekraft der vorgebrachten Beweise: ZeugInnenaussagen von Familienangehörigen, anthropologische und forensische Berichte, die Werke Guatemala - Nie wieder und Memorias del Silencio und andere Darlegungen. Ausserdem entschied das Gericht, dass während des Prozesses genannte und in den Fall verwickelte Personen ebenfalls von der Staatsanwaltschaft untersucht werden müssen. Dies ist ein Präzedenzfall, der nun vielen Familienangehörigen von Verschwunden aus der Zeit des internen bewaffneten Konflikts die Hoffnung gibt, selber Gerechtigkeit zu erfahren. |
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