Eiszeit für die Conexión Panamá
Fijáte 317 vom 25. Aug. 2004, Artikel 9, Seite 6
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Eiszeit für die Conexión Panamá
Guatemala, 12. Aug. Die zuständigen Zoll- und MigrationsbeamtInnen der USA legten provisorisch Eigentum im Wert von US-$ 3,7 Mio. auf Eis, das vermutlich von einer Scheinfirma gekauft wurde, der Gelder aus Zentralamerika zugeflossen sind. Und eben diese Gelder stehen möglicherweise mit der berühmt-berüchtigten Conexión Panamá in Verbindung. Dieser Titel ist seit März 2002 Synonym für den dazumal aufgedeckten Skandal, in den eine Gruppe von höchsten damaligen Regierungsvertretern, allen voran Ex-Präsident Alfonso Portillo und dessen Vize Juan Francisco Reyes López, involviert ist und der vorgeworfen wird, hohe Summen von Staatsgeldern auf Konten und in Briefkastenfirmen in Panama geschleust zu haben. Laut Arístides Jiménez des Referats für Finanzermittlungen der Abteilung für Innere Sicherheit der USA tauche eine Gruppe von Guatemalteken als Gesellschafter und Eigentumsbesitzer der erwähnten Scheinfirma auf. Neben den "eingefrorenen" Gütern, zu denen ein 55´000 US-$ schwerer BMW, eine Harley Davidson, ein Fischerboot, ein 1,8 Mio. US-$- Penthouse und zwei weitere Immobilien gehören, wurden noch vier offene Konten über mehrere Millionen US-$ in Banken von Miami entdeckt. Jiménez gab zwar weder die Identität der mutmasslichen Beteiligten noch die Namen der Scheinfirmen oder weitere Details zu den Konten bekannt, da die Ermittlungen noch nicht abgeschlossen sind, doch inoffiziell sei bekannt, dass eine eindeutige Verbindung zu den Bankkonten und Firmen in Panama bestehe. Die nun entdeckten Operationen in den USA werden als "Triangulierung" der Geldwäsche verdächtigt. Abschliessend gab Jiménez, der in der Conexión Panamá einen "typischen Falls der Aktionen dieser Art" sieht, bekannt, dass die Besitztümer zwar eingefroren, jedoch noch nicht konfisziert seien. Dafür müssten sich die Involvierten stellen und die Herkunft der Fonds und Güter deklarieren. Dies entspreche dem US-amerikanischen Gesetz, das den Verdächtigen ihr Recht auf Unschuld garantiert, sollten sie ihren Fall entsprechend aufklären können. Nach oben |
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