Maya-Universität wird Realität
Fijáte 269 vom 25. Sept. 2002, Artikel 8, Seite 5
Original-PDF 269 --- Voriges Fijáte --- Artikel Nr. 1 - 2 - 3 - 4 - 5 - 6 - 7 - 8 - 9 - 10 - 11 --- Nächstes Fijáte
Maya-Universität wird Realität
Guatemala, 6. Sept. Die Nationale Kommission für Maya-Erziehung (CNEM) kündigte auf das Jahr 2004 die Eröffnung einer Maya-Universität an. Die Idee für die Gründung einer Maya-Uni sei alt und beruhe auf der Tatsache, dass im aktuell angewandten Erziehungswesen die Werte und Methoden der Maya-Tradition nicht berücksichtigt werden, erklärte Marco Tulio de Paz von der CNEM. Genau so wie in den bestehenden Universitäten, in denen Spanisch die Unterrichtssprache ist und Englich die erste Fremdsprache, wolle die Universität Maya eine oder zwei Mayasprachen in ihr Pensum aufnehmen. Paz betonte auch, dass es in keinem Moment darum gehe, in eine Konkurrenz mit den andern Universitäten bzw. Lehrmethoden zu treten, diese seien unabdinglich für das Studium gewisser Wissenschaften. Vielmehr gehe es darum, mit der Maya-Universität einen Beitrag zur multikulturellen Gesellschaft Guatemalas zu leisten. Für die Realisierung des Projekts braucht es laut Paz rund 2,5 Mio. US$. Es wird gehofft, dass interessierte Kreise aber auch die Regierung dieses Geld zur Verfügung stellen. KritikerInnen der Maya-Universität sehen es anders: Genau so wie die immer wieder diskutierte Gründung einer Maya-Partei trage eine Maya-Universität zur Polarisierung bei. Es könne nicht darum gehen, nach 500 Jahren Unterdrückung der Indígenas einfach den Spiess umzudrehen und nun die andere Seite auszuschliessen, heisst es von den KritikerInnen. Nach oben |
Original-PDF 269 --- Voriges Fijáte --- Artikel Nr. 1 - 2 - 3 - 4 - 5 - 6 - 7 - 8 - 9 - 10 - 11 --- Nächstes Fijáte