Die 'Genderdimension' bei Entführungsfällen
Fijáte 257 vom 10. April 2002, Artikel 5, Seite 4
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Die 'Genderdimension' bei Entführungsfällen
Guatemala, 31. März. Frauen und Kinder sind die 'Lieblingsopfer' von EntführerInnenbanden: Von den in diesem Jahr insgesamt 27 (angezeigten) Entführungsfällen, betrafen 15 Frauen, 2 Jugendliche und fünf Kinder. Die Erklärung dafür ist laut Staatsanwaltschaft, dass die Familien eher bereit sind, das Lösegeld für eine Frau zu bezahlen, weil die Vorstellung, dass eine Frau leidet, weniger erträglich ist, als wenn die entführte Person ein Mann wäre. Auch ist offenbar das Fehlen einer Frau (Mutter) in der Familie einschneidender als wenn der Mann (Vater) fehlt. Gemäss Ana María de Klein, Mitglied der Besorgten Mütter, sind Frauen als 'Opfer' verletzlicher. Die Sorge um ihre Familie macht sie fügbarer und das Erlebte hinterlässt grössere psychische Wunden als bei Männern. Ein weiterer Aspekt ist, dass Frauen offenbar weniger bereit sind, nach ihrer Freilassung einen Prozess gegen die EntführerInnen anzustreben. Einerseits aus Angst, diese könnten sich an ihnen rächen, zum andern, weil keinerlei Garantie besteht, dass die EntführerInnen gefasst werden. |
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