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Die doppelte Moral des Handels

Fijáte 266 vom 14. August 2002, Artikel 4, Seite 6

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Die doppelte Moral des Handels

Wir wissen, dass in der jetzigen Zeit der Handel die zentrale Tätigkeit der Menschheit ist, aber wir haben auch feststellen können, dass dies eine Tätigkeit mit wenig klaren Regeln ist.

Die Handelsbilanz der Welt hat sich ständig in Richtung der reichen Länder verschoben und eine verstärkte Verarmung in den armen Ländern ausgelöst. Die Ausrottung der Armut müsste aufhören, ein Diskurs zu sein, um sich in eine wahre Absicht zu verwandeln.

Die internationalen Finanzorganismen sind Teil dieser ganzen Montage; es ist bekannt, dass die reichen Länder ihre Märkte schliessen, wie und wann sie wollen, aber den armen Ländern Bedingungen auferlegen, damit diese die ihren öffnen, wann die reichen es fordern.

Die Tatsache, dass in den reichen Ländern keine Arbeitskräfte eingestellt werden, weil dies superteuer ist, soll auf der anderen Seite nicht heissen, dass man sich in den armen Ländern jämmerliche Arbeitsbedingungen aufzuerlegen hat und darüber hinaus auch noch dankbar sein muss für die Drecksarbeit, die aus dem Norden zu uns kommt.

Eine weitere Facette desselben Falls ist die der Normen über die Patentrechte, welche den Ländern des Südens die Möglichkeit entziehen, an neue Technologien, Medikamente und Pflanzensamen zu kommen und diese auszutauschen.

Es müsste viel mehr zugunsten eines gerechten Handels getan werden, der es unterlassen würde, die Welt in zwei so perverse Extreme zu teilen; es müsste uns allen wichtig sein, gut zu leben ohne dass andere schlecht leben.

(Carolina Escobar Sarti)


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