Und heute?
Fijáte 231 vom 21. März 2001, Artikel 5, Seite 6
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Und heute?
Guatemaltekische Ölindustrie im AufschwungSeit dem Ende des internen Krieges hat die Ölindustrie in Guatemala einen Aufschwung genommen. Bereits 1997, im ersten Jahr nach der Friedensunterzeichnung, versteigerte Guatemala auf dem internationalen Markt zwölf Fördergebiete für Öl - neun Lizenzen wurden vergeben. Zum Teil werden neue Gebiete sondiert, zum Teil auch alte, verlassene Bohrstellen wieder in Betrieb genommen. Über das effektive Ausmass der guatemaltekischen Ölvorkommen gehen die Meinungen auseinander. Während der Manager der guatemaltekischen Companía Petrolera del Atlantico davon schwärmt, dass Guatemala ähnliche Ölreserven wie Mexiko habe, äusserte sich die Companía General de Combustibles (CGC) zurückhaltender: Für ein mittelgrosses Unternehmen könne die Ölförderung in Guatemala gerade noch interessant sein, meinte der technische Leiter der CGC, Daniel Perea. Auch wenn in den letzten Jahren verschiedene andere Ölfimen investiert haben, bleibt BASIC RESOURCES im guatemaltekischen Ölgeschäft führend und kontrolliert nach wie vor rund 90% der Ölausbeutung. Allein auf den Feldern Xan und Rubelsanto betrug die Fördermenge in den vergangenen Jahren rund 30'000 bis 40'000 Barrel pro Tag. Grosses Interesse an der Ölförderung hat natürlich auch die guatemaltekische Regierung und öffnet den ausländischen Investoren Tür und Tor bzw. "passt die guatemaltekischen Förderverträge internationalen Standards an", wie es in Unternehmerkreisen so schön heisst. So ist es denn auch nicht verwunderlich, dass die Polizei und Militär jederzeit bereit sind, die Sicherheitskräfte der Unternehmen tatkräftig zu unterstützen. Gemeinsam gehen sie gegen die Bevölkerung vor, die sich für den Schutz ihres Lebensraumes einsetzt und gegen die umweltzerstörerische Ölförderung protestiert. Nach oben |
Und wo die guatemaltekischen Gesetze nicht eindeutig genug die Ölmultis begünstigen, helfen die Gerichte nach, indem sie Verfahren verzögern bzw. Prozesse verhindern. Im Fall der Umweltorganisation Madreselva gegen BASIC RESOURCES wurde dies exemplarisch aufgezeigt. Sehen wir einmal von den sozialen und ökologischen Konsequenzen der Ölausbeutung ab, ist auch der rein wirtschaftliche Nutzen für das Land zweifelhaft. In den vergangenen Jahren exportierte Guatemala mehr als 80% des geförderten Öls, um eine noch grössere Menge zum fast doppelt so hohen Preis zu importieren... |
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