Die Brüder Valdés Paiz stellen sich der Justiz
Fijáte 464 vom 7. Juli 2010, Artikel 3, Seite 2
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Die Brüder Valdés Paiz stellen sich der Justiz
Guatemala, 1. Juli. Am frühen Morgen des 28. Juni stellten sich die im Fall des Mordes an Anwalt Rodrigo Rosenberg gesuchten Brüder Francisco José Ramón und José Estuardo Valdés Paiz der Justiz. Die beiden waren seit dem 11. Dezember 2009 flüchtig. Sie erschienen zusammen mit ihrem Anwalt in den Räumlichkeiten der Internationalen Kommission gegen Straflosigkeit in Guatemala CICIG. Sie wurden umgehend verhaftet und in Begleitung von CICIG-Chef Carlos Castresana der für den Fall Rosenberg zuständigen Richterin vorgeführt mit den Worten "Ich übergebe ihnen die Brüder Valdés Paiz, jetzt soll die Justiz ihre Arbeit machen". Anschliessend wurden sie ins Militärhauptquartier gebracht, wo sie jedoch unter Aufsicht der Gefängnisbehörden stehen. Gemäss Castresana geschah dies alles ohne vorherige Absprache mit den beiden Brüdern oder deren Anwälte. Nicht so sicher sind sich diesbezüglich Fachleute in Justizangelegenheiten aus der Zivilgesellschaft. Marco Canteo, Direktor des Institust für vergleichende Studien in den Strafrechtswissenschaft (ICCPG), weist auf den "Zufall" hin, dass am Freitag bevor die beiden Brüder sich stellten, das Gesetz über die Nutzung von Militäreinrichtung als zivile Gefängnisse verabschiedet worden sei (siehe nächster Artikel). Dies mit der Idee, "hochkarätige" Gefangene an sicherere Orte bringen zu können, als dies die guatemaltekischen Gefängnisse sind, die mehr oder weniger vom organisierten Verbrechen beherrscht sind. Jüngster Beweis dafür ist die Ermordung (Vierteilung) von Wendy Colin Chávez, der Personalchefin des Gefängniswesens und ihres Partners, Giovani Guevara, ehemaliger Gefängnisaufseher. Nach oben |
Am selben Tag, an dem sich die Brüder Valdés Paiz der Justiz stellten, begannen auch die ersten ZeugInneneinvernahmen im Fall Rosenberg. Die Aussagen bestätigen bisher, was die CICIG bereits herausgefunden und belegt hat. Sie stimmen auch in der Einschätzung von Rosenbergs psychisch schlechtem Zustand in den letzten Wochen vor seinem Tod überein, ausgelöst durch den Verlust seiner Mutter und seiner Geliebten Marjorie Musa. Rosenberg habe von Drohungen gesprochen, die er erhalten hatte und davon, dass er daran sei, den Mord an Khalil und Marjorie Musa zu untersuchen. |
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